Freitag, 26. Dezember 2014

Ausflug zum Weihnachtsmarkt nach Speyer

Artikel in der Rheinpfalz:


Danke, liebes PRO ASYL!

Leider kennt das wohl jede und jeder: Nicht nur zur Weihnachtszeit oder an Silvester entbrennen heftige Diskussionen. Da Asylpolitik eben auch so ein Reizthema ist, das die Menschen beschäftigt und zu dem man häufig (zu) schnell eine Meinung hat, wird dann auch zunehmend über Flüchtlinge gestritten.
Netterweise bietet PRO ASYL eine Lösung an: Denn ist man ordentlich mit Fakten gegen Vorturteile bewaffnet, kann man dumpfen Alltagsrassismus wie "Die gefährden doch unseren Sozialstaat!" oder "Wir können in Deutschland nicht die Probleme der Welt lösen!" breitbeinig entgegentreten.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

Am Ende der Ausgabe vom 16.12. der 3Sat-Sendung "Kulturzeit" hat Gert Scobel ironisch auf ein Urteil des Mainzer Verwaltungsgericht geantwortet, das bei Krippenspielen auf Weihnachtsmärkten Stellungnahmen zur gegenwärtigen Lage von Flüchtlingen in Deutschland untersagt hatte. Denn diese seien frei von politischen Auseinandersetzungen zu halten:
"Liebe Mainzer Richter, schon mal drüber nachgerdacht, dass Jesus in der Fremde unterwegs war und seine Eltern mit ihm ins Ausland fliehen mussten? Jesus war Flüchtling! Das neue Testament beginnt als Flüchtlingsgeschichte. Also das nächste Mal am besten gleich Jesus verbieten."
In diesem Sinne wünscht Cross Borders allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Gekonnte Satire oder freche Polemik?

"Die Abschiebung in sichere Herkunftsländer mag auf den ersten Blick vielleicht nicht christlich erscheinen, aber ist es nicht noch weniger christlich, zu viele aufzunehmen und damit das Gedeihen der ganzen, unserem Schutz anbefohlenen Gemeinschaft zu gefährden?"
So wird Bundeskanzlerin Angela Merkel zitiert, als sie am Reformationstag dieses Jahres in der Kirche ihrer Heimatgemeinde Templin sprach.
Das Peng-Kollektiv nimmt dieses Zitat auf die Schippe und startet die Aktion "No Christmas for Merkel". Unter dem Hashtag #noxmasformerkel können besorgte BürgerInnen über den katastrophalen Umgang mit Flüchtlingen und über die tatenlose Asylpolitik der CDU twittern. Zudem hat das Kollektiv in einem offenen Brief, Kirchengemeinden in ganz Deutschland dazu aufgerufen, CDU-Mitgliedern zu Weihnachten die Tore zu verschließen. Denn wer sich zu einer solchen Asylpolitik bekennt, hat nach Meinung der AktivistInnen sein Recht auf Weihnachten - gerade in Zeiten von rechtsradikalen Aufmärschen der Pegida-Bewegung - verwirkt.
Was meint ihr? Ist die Kunstaktion lustige Satire oder einfach nur geschmacklos und zu einseitig?

Hier noch der Link zur "No Christmas for Merkel"-Aktion: http://www.noxmasformerkel.de/

Wir weisen allerdings darauf hin, dass Cross Borders sich hiermit keinesfalls parteipolitisch äußert!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Erste Weihnachtsfeier am 14.12.2014

Vergangenen Sonntag hat das Café One World zu seiner ersten Weihnachtsfeier ins Haus Interkultur geladen. Die Feier stand wie jeden Sonntag, wenn das Café öffnet, allen Interessierten offen. Gekommen sind neben Flüchtlingen auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Germersheim.
Wie für die Weihnachtszeit üblich gab es neben Kaffee und Kuchen auch Glühwein und Plätzchen. Der Höhepunkt der Feier stellte aber die Tombola dar, bei der die Flüchtlinge Wichtelgeschenke (mit teils amüsantem Inhalt) erlosen konnten. Insgesamt war die Weihnachtsfeier geprägt von einer entspannten Atmosphäre und gemütlichen Beisammensein.

Cross Borders bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern sowie für die Spenden!












Donnerstag, 4. Dezember 2014

Freitagskonferenz am FTSK vom 14.11.2014

Im Rahmen der Freitagskonferenzen, bei denen Studierende am FTSK Dolmetschen üben können, hielten Katharina Schepelmann, Natalie Eimertenbrink und Nate Bernadini einen Vortrag zum Thema "Solidarität leben mit Flüchtlingen in Germersheim". Den zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörern konnte so ein lebhaftes Bild der aktuellen Flüchtlingspolitik weltweit und der Arbeit von Cross Borders vermittelt werden.
Als Auftakt zum Vortrag wurde ein Kurzfilm gezeigt, in dem Flüchtlinge Cross Borders ihre Flucht schilderten. Die Ausführungen in simplem Deutsch waren gerade dadurch, dass sie ohne große sprachliche Schmückungen auskamen, sehr ergreifend.
Zunächst schilderte Katharina die allgemeine Lage der Refugees. Die Länder, aus denen die meisten Menschen fliehen müssen, sind mit ungefähr 2,5-2,6 Millionen Flüchtlingen Afghanistan und Syrien, gefolgt von Somalia, dem (Süd)Sudan, dem Kongo, Myanmar, dem Irak, Kolumbien, Vietnam und Eritrea. Die Hauptaufnahmeländer sind dabei Pakistan, der Iran, der Libanon, Jordanien und die Türkei. Deutschland liegt international mit 187.600 aufgenommenen Refugees auf dem neunzehnten Platz (Zahlen 2013).
Anschließend nannte Katharina noch die Fluchtursachen in den Ländern Somalia, Eritrea, Ägypten, Syrien, Afghanistan und Pakistan, aus denen die teilnehmenden Flüchtlinge von Cross Borders größtenteils stammen. Die Gründe, die Menschen zur Flucht zwingen, sind dabei sehr vielfältig: politische Instabilität, kaum oder fehlende Pressefreiheit, Missachtung und Verletzung von Menschen- und Minderheitenrechte, Korruption, Menschenhandel, Verfolgung sowie massive religiöse Konflikte oder islamistischer Terror.
Natalie beschäftigte sich im Anschluss mit dem europäischen und deutschen Asylrecht. Dabei erläuterte sie die europäische Dublin-Verordnung, die ein Asylverfahren in Deutschland für viele von vornherein ausschließt, und das hiesige Asylverfahren. Hervorgehoben wurden vor allem die katastrophalen Zustände in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Sammelunterkünften, in denen Flüchtlinge auf engstem Raum zusammen leben müssen, ohne Privatsphäre oder Zugang zu den für sie relevanten Informationen. Erschwert wird die Situation für die Schutzsuchenden sowohl durch die Residenzpflicht, die sie räumlich bindet und Chancen auf einen Umzug massiv schmälert bis hin unmöglich macht, als auch durch die meist völlig isolierte Wohnlage,  wo es keinen Zugang zu Deutschkursen und medizinischer Versorgung gibt. Ein weiteres Problem stellt für Refugees der fehlende Anspruch auf Deutschkurse und ein erschwerter Zugang zum Arbeitsmarkt mit Ausnahme von 1-Euro-Jobs dar. Eben an dieser Stelle knüpfte Cross Borders mit den Deutschkursen an.
Zu guter Letzt erläuterte Nate dem Publikum die Grundidee und Arbeit von Cross Borders. Die Studierendeninitiative will Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen und ihnen mittels Deutschkursen, Öffentlichkeitsarbeit und Freizeitangeboten den Start ins neue Leben vereinfachen. Zwar ist es Cross Borders gelungen, ein Netzwerk mit z.B. dem Verein Interkultur oder der Caritas aufzubauen, und erreicht damit viele neuangekommene Refugees. Allerdings ist das Ehrenamt nicht die Lösung der Flüchtlingsfrage im Kreis Germersheim. Viel mehr sieht Cross Borders den Kreis selbst in der Verantwortung, z.B. mithilfe den eigens dafür vorgesehenen Geldern, die der Kreis vom Land für jeden Flüchtlinge erhält, um finanziell oder professionell zu unterstützen oder zusammenzuarbeiten.
Nach dem Vortrag wurde eine Diskussion eröffnet. Das Feedback, das die RednerInnen erhalten haben, fiel durchweg positiv aus. So lobte Frau Dingfelder-Stone, Leiterin der Fachgruppe Dolmetschen, etwa das politische Engagement von Angehörigen einer Generation, der man gerne Trägheit vorwirft. Auch ein Flüchtling aus Afghanistan, der sich im Publikum befand, ergriff während der Diskussion die Gelegenheit, um seine Geschichte zu erzählen.

Cross Borders bedankt sich bei allen, die an der Freitagskonferenz aufmerksam teilgenommen haben, und für die positiven Resonanzen. 

Montag, 1. Dezember 2014

Text für das Café One World- vom Verein Interkultur verfasst.

Ankündigung Cafe One World RP 26.11.14.JPG wird angezeigt.

Wenn man halt auch nicht richtig zuhört...


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Ein sympatischer Herr von der Tageszeitung Rhein-Pfalz war bei der offiziellen Eröffnung des Café One World eine halbe Stunde lang dabei. Leider hat er nur mit einem Ohr zugehört und dadurch einige Fakten vertauscht. Zunächst einmal die offensichtlichsten Missverständnisse:
Das Café hatte bereits stattgefunden vor der offiziellen Eröffnung. Somit war dies nicht das erste Café One World, sondern lediglich die offizielle Eröffnung!!!
Die Sprachkurse  von Cross Borders sind an der Uni in Universitätsräumlichkeiten und nicht im Café.!!!!!! Er hat die Adresse unseres Blogs und hätte das mit ein wenig Recherche (Arbeitsaufwand 5 Minuten) herausfinden können.

Auch wenn das Haus Intekultur unabhängig von Cross Borders auch Deutschunterricht bietet, ist das nicht mit dem Angebot von Cafè One World zu verwechseln. Dort wollen wir uns tatsächlich treffen, um uns auf Augenhöhe zu begegnen, aber Sprachkurse von Cross Borders sucht man dort vergeblich.

Leider wurde auch nicht mehr erwähnt, dass das Cafè jeden Sonntag von 12:00-16:00 Uhr stattfindet. Aber auch die angeblich erst noch geplanten Freizeitaktivitäten sind ja schon längst geschehen, Picknick etc. und ich weiß auch nicht wie aus der Aussage: "Es gab auch schon syrisches und pakistanisches Essen im Cafè" plötzlich geplante Kochkurse wurden.

Dass die Caritas uns unterstützt, war zwar gesagt worden, und auch dass das sehr hilfreich ist. Aber definitiv lag in unseren Aussagen ein anderer Schwerpunkt, den die RP so nicht wiedergegeben hat.

Wir haben gesagt, dass bisher noch keine vertieften Kooperationen mit der Stadt oder anderen offiziellen Stellen besteht. Es wird zwar über uns informiert, aber das ist bei Weitem nicht genug! Wir übernehmen eine Aufgabe, welche die Kommune selber abdecken sollte, ohne dass Cross Borders von offizieller Stelle Unterstüzung z.B durch Lehrmaterialien oder Sonstiges bekommt. Der werte Reporter hätte auch erwähnen können, dass hier alles auf Spenden basiert und eben nicht von irgendwelchen Geldern unterstützt wird.

Um nochmal zu spezifizieren, was mit "Praktikumsschein" gemeint war: Der Deutschunterricht an der Uni kann mit einer Praktikumsbescheinigung im Modul Didaktik (Don Kiraly) angerechnet werden.

Naja, wenn auch alle Fakten verdreht wurden, der Artikel war zumindest positiv.



"die"(siehe Zeitungsartikel) Natalie Eimertenbrink von Cross Borders.


Donnerstag, 27. November 2014

Vortrag "Verfolgung in Pakistan" am FTSK Germersheim

Viele Zuschauer hatten sich heute Abend am FTSK Germersheim eingefunden, um etwas über die Verfolgung in Pakistan zu erfahren. Genauer ging es im Vortrag um die Verfolgung der Ahmadi-Muslime in Pakistan. Die Ahmadiyya ist eine islamische Gemeinschaft, die in den 1880er Jahren von Mirza Ghulam Ahmad gegründet wurde. Die Gemeinde sieht sich dem Islam zugehörig, doch vonseiten der meisten anderen Muslime wird die Ahmadiyya-Lehre dagegen als Häresie betrachtet und abgelehnt.
 
"Ahmadi-Muslime gehen davon aus, dass Gott nach Muhammad auch noch weitere nicht gesetzbringende Propheten schicken kann. Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, der Gründer der Bewegung, nahm diese Funktion für sich in Anspruch. Unter Zulfiqar Ali Bhutto, dem Vater der abgesetzten Premierministerin Benazir Bhutto, erklärte das pakistanische Parlament die Ahmadis per Dekret 1974 zu einer nicht islamischen Minderheit. Der Diktator Zia ul Haq verschärfte das Spezialgesetz weiter und verbot den Ahmadis, sich Muslime zu nennen und sich wie Muslime zu benehmen. Schon das Aussprechen des Grusses «assalamo-alaikum» durch einen Ahmadi kann heute mit bis zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe geahndet werden. 1986 führte Zia das Blasphemiegesetz ein: Wer den geheiligten Namen des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) verunglimpft, wird mit dem Tod bestraft. Zia erklärte die Ahmadis indirekt für vogelfrei, als er sagte, dass jeder Gläubige bei Prophetenbeleidigung das Recht in die eigene Hand nehmen müsse.
Trotz der Rückgabe der Macht an zivile Instanzen und der Durchführung von Wahlen hat sich die Situation der Ahmadis in Pakistan weiter verschlechtert. Publikationen der Minderheit werden zensuriert, viele wurden verboten. Die Medien führen regelrechte Hetzkampagnen gegen Ahmadis durch; dabei werden die Leser dazu aufgefordert, sich nicht mit Anhängern der Ahmadis abzugeben oder sie sogar umzubringen. So geschah es mit dem Anwalt Muzaffar Sharma, dem vorgeworfen wurde, dass er für seinen Glauben werbe und dazu bei sich zu Hause Leute empfange. Obwohl er dies dementierte, wurden weitere Artikel mit der Aufforderung zu seiner Ermordung publiziert - so lange, bis er umgebracht wurde."

Was das konkret bedeutet zeigten die beiden Referenten in einigen Videos, in denen man erschreckende Darstellungen des Alltags der Ahmadi-Muslime in Pakistan sehen konnte. So wurde zum Beispiel eine Christin zum Tode verurteilt, weil sie ihre Meinung frei äußerte (weitere Infos: Blasphemiegesetze und Gewalt in Pakistan).

Das ist nichts, was man einfach in den Nachrichten sieht und uns dadurch vielleicht nichts angeht, weil es sich so weit weg anfühlt. Es geht um persönliche Schicksale, die uns bei dieser tollen Veranstaltung näher gebracht worden sind. Diese Menschen sind nun bei uns, weil sie in ihren Heimatländern um ihr Leben und um ihre Existenz fürchten müssen. Man kann nur erahnen wie schrecklich es sein muss, wie in diesem konkreten Fall, wegen einem bestimmten Glauben verfolgt zu werden und dass das dann auch noch offiziell durch politische Instanzen verleugnet wird. Und völlig egal an was man glaubt und ob man diese Ansichten teilt oder nicht, das sind Menschen, so wie du und ich. Sie müssen als Menschen respektiert werden und genauso sollten sie auch behandelt werden, egal an was sie glauben. Wenn man sich mit einem anderen Menschen unterhält, einem anderen Menschen begegnet oder sonstiges, die Person als menschliches Wesen ist dabei wichtig und nicht, an was diese Person glaubt.

Hoffen wir, dass es noch viele weitere informative Veranstaltungen dieser Art geben wird, die Raum zum Austausch geben, zum Nachdenken und zum Mitfühlen.

Montag, 17. November 2014

Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge

Das Bundeskriminalamt hat erschreckende Zahlen veröffentlicht: Demnach sind in diesem Jahr bisher 86 Straftaten gegen Flüchtlinge begangen worden, die rechtsradikal motiviert waren, darunter Hakenkreuz-Schmierereien, Einwerfen von Scheiben oder gar Brandstiftung. Das sind bereits mehr als in den Jahren 2012 und 2013 zusammen! Auch die Statistik von PRO ASYL und der Amadeu Antonio Stiftung (Stand: 6.11.2014) sind nicht minder gruselig.


Mittwoch, 12. November 2014

Was soll hier gepostet werden?

Hier kann jeder in seiner Muttersprache posten. Egal ob Kommentar oder Presseartikel, alles ist erwünscht!

Here everyone can post in his or her mother tongue. It doesn't matter if it's a comment or an article, everything is welcome!

Veranstaltungen November / Dezember '14


18.11 Kuchenverkauf: 11.00-15.00
 - Wir brauchen Freiwillige Bäcker und Helfer 11.00-13.00 und 13.00-15.00

21.11 Internationaler Abend: 19.00-23.00
- Wir brauchen Köche und Helfer (die freien Eintritt erhalten!) 19.00-21.00 und 21.00-23.00

30.11 Eröffnungsfeier vom Café One World 12-16.00
-Wir brauchen Köche (Fingerfood) Und Helfer 12-14.00 und 14.-16.00 (Theke, aufräumen)

11.12 Kinofilm der Imker (Germersheimer Regina Kino: 20.00)
-Helfer am Glühweinstand

14.12 Weihnachtsfeier im Café One World 12.00-16.00
-Wir brauchen Bäcker und Spenden für unsere Tombola

16.12 Ausflug zum Weihnachtsmarkt nach Speyer mit den Flüchtlingen 15.00
-Wer will mit?!

Es wäre super wenn ihr alle an einem oder mehreren Tagen mithelfen könntet!


Programm Café One World

Hier unser Programm im Café One World für den Rest des Jahres und ein Helferaufruf!:

16.11 - Pakistanisches Essen

23.11 - Fotoausstellung "Revolution in Ägypten"
(WIR BRAUCHEN NOCH KUCHENBÄCKER)

30.11 - Eröffnungsfeier
(Köche für Fingerfood + Helfer für Theke)

07.12 "nur" Café One World
(Kuchen und Snacks)

14.12 - Weihnachtfeier
(Kuchen und Kekse)

 --> (mit Geschenktombola, Kleinigkeiten zum Verschenken gesucht! - Sammelkiste bei mir. Das Ganze wird dann am 14.12 verpackt und durch Nummern verlost!) 

21.12 und 28.12 geschlossen

04.01 - Neujahrsfeier (Deutsche Gebräuche!)

Stellungnahme zu Zeitungsartikel

Vor kurzem erschien ein Artikel über die Strategien der Stadt Germersheim zum Umgang mit der so unschön benannten "Flüchtlingsproblematik". Dort wurde auch Cross Borders genannt, und zwar als eine Instanz, die kostenlose Deutschkurse anbietet. Da dieser Artikel die Interpretation offen lässt, dass wir mit der Stadt zusammenarbeiten oder sogar von ihr gefördert werden (was nicht der Fall ist), reagieren wir mit folgendem richtig stellenden Kommentar:


Die Initiative Cross Borders hat sich vor allem aus der gemeinschaftlichen Erkenntnis von Studierenden heraus gegründet, dass viele Geflüchtete in Deutschland durch Isolation und fehlende politischen Hilfsmaßnahmen Gefahr laufen, ins Abseits der Gesellschaft gedrängt zu werden.

Cross Borders macht es sich daher nicht allein zur Aufgabe, im gemeinnützigen Rahmen die ersten Deutschkenntnisse zu vermitteln, sondern zielt auch darauf ab, ein politisches Signal zu setzen und auf den Mangel an geeigneter Unterstützung hinzuweisen: Während der ersten neun Monate in Deutschland haben Flüchtlinge weder das Recht, einen Sprachkurs zu besuchen, noch das Recht zu arbeiten. Und auch nach diesen 9 Monaten ist es alles andere als gesichert, dass ihnen der Zugang zur Sprache ermöglicht wird und sie die notwendige Unterstützung zur Beschäftigungsaufnahme erhalten.

Das bedeutet im Klartext, dass Menschen, die in ihrem Heimatland und auf ihrer Flucht Traumatisches erlebt haben, den ganzen Tag ohne Beschäftigung zuhause verbringen, ohne irgendeine Ablenkungsmöglichkeit. Dass eine solche Isolation für niemanden förderlich sein kann, ist eigentlich selbsterklärend. Wir konnten in unserer Arbeit  bei Cross Borders sehen, wie die sich teilweise über Monate hinziehende Isolation zur Verbitterung führen kann und im Zuge der Perspektivlosigkeit, mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten und die ausbleibende Verarbeitung traumatischer Erlebnisse zum Auftreten zu psychischen Erkrankungen führen kann.  Dies zeigt: Wir sind von dem politischen Credo der Gleichberechtigung weit entfernt.

Auch wenn die Selektion in niedrig qualifizierte und hoch qualifizierte Geflüchtete nicht unseren Überzeugungen entspricht, möchten wir darauf hinweisen, dass viele der Neuangekommenen hoch qualifiziert sind und dieses Potential für unsere Gesellschaft vollkommen ungenutzt bleibt.

Cross Borders wurde auch gegründet, um  die offensichtliche Lücke in der (Kommunal)-Politik zu überbrücken und die Bevölkerung für diese Missstände, die auch auf politische Handlungsohmacht zurückzuführen sind, zu sensibilisieren.

Auch wenn das Miteinander in der Initiative sich vor allem als bereichernd darstellt, sollte es nicht die Lösung sein, die politischen Versäumnisse durch das Ehrenamt auffangen zu lassen.



Da es kurz-bis mittelfristig aller Wahrscheinlichkeit nach kaum Alternativen geben wird, sollte es die oberste Priorität der Kommunal- und Regionalpolitik sein, das Ehrenamt professionell zu fördern - das heißt nicht nur mit Worten des Lobes, sondern auch mit Taten. Auch in diesem Bereich gibt es noch sehr viel Nachholbedarf.



Solange diese Versäumnisse der Asylpolitik nicht beseitigt werden, sehen wir uns in der Pflicht, die schutzsuchenden Menschen in und um Germersheim nicht hängen zu lassen.

Sonntag, 12. Oktober 2014